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Wundversorgung

Wundversorgung

Unter die Sparte der Wundversorgung fällt die Pflege, Reinigung und Schließung aller offenen Wunden. Unsere Fachkräfte sind im Wundmanagement bestens geschult und können Sie zu jeglichen Fragen rund um das Thema beraten.

 

Unsere Wundmanager*innen begleiten dabei den kompletten Prozess der Wundversorgung. Darunter fallen die Anamnese, die stetige Dokumentation der Wunde und die Behandlung dieser. Dabei soll durch die genaue Dokumentation die optimale Wundbehandlung ermittelt werden, um so eine Heilung der Wunde erzielen zu können.

Bei Wunden wird in der Regel zwischen zwei Arten unterschieden: Akute Wunden und Chronische Wunden. Erstere sind beispielsweise leichte Verbrennungen oder Schnittwunden, die einfach zu behandeln sind und schnell abheilen. Chronische Wunden sind Wunden, die länger als zwei Monate bleiben, trotz angefangener Heiltherapie.

 

Welche Maßnahmen können Sie eigens treffen, um bei der Wundheilung zu helfen?

Mit der richtigen Ernährung kann das Immunsystem des Körpers gestärkt werden. Vitamine und Eiweiße helfen dem Körper bei der Bildung von neuem Gewebe, weshalb Sie auf eine ausgewogene und ausreichende Ernährung achten sollten.

 

Durch die richtige Positionierung kann der Wundbereich entlastet werden. In diesem Fall können unsere Fachberater Ihnen helfen, die richtige Position einzunehmen, um insbesondere auch bei Dekubitus Wunden.

 

Für einen gesunden Blutkreislauf kann ausreichend Bewegung sorgen. Durch viel Bewegung wird sowohl die Muskulatur gestärkt, als auch ein gesunder Blutkreislauf gefördert.

Das richtige Wundmanagement durch eine Fachkraft. Je nach Wunde muss eine bestimmte Wundbehandlung vorgenommen sowie das richtige Material angewandt werden.

 

Materialien zur Wundbehandlung

Bei der Wundbehandlung wird zwischen der trockenen und der hydroaktiven, also der feuchtwarmen Behandlung unterschieden. Für beide Formen gibt es entsprechende Materialien.

 

Trockenbehandlung:

Zur Trockenbehandlung gehören kleine und schnell heilende Wunden, die meist mit Wundkompressen, Pflastern oder Verbänden behandelt werden.

 

Pflaster und Verbände:

Sowohl Pflaster als auch Verbände eignen sich als erste akute Maßnahme bei kleinen Schnittverletzungen. Das Pflaster muss ordnungsgemäß aufgetragen werden, um die Blutung zu stoppen und um die austretenden Flüssigkeiten aufnehmen zu können.

 

Mullkompressen/Wundkompressen:

Mullkompressen gibt es in zwei Ausführungen, in steril (keimfrei) und unsteril (keimarm). Die Kompressen aus Baumwolle eignen sich aufgrund des Materials und der Form zum Abdecken von akuter Wunden. Chronische Wunden sollten allerdings nicht mit Mullkompressen behandelt werden, weil das Baumwollmaterial sich nicht problemlos von Wunden ablösen lässt.

 

Saugkompressen:

Saugkompressen zeichnen sich durch eine gute Polsterung und Saugfähigkeit aus, wodurch sie sich für nässende Wunden besonders gut eignen.

 

Aktivkohlekompressen:

Wundkompressen dieser Art wirken keimreduzierend und absorbieren Gerüche. Sie dürfen vor dem Auftragen nicht zerteilt werden.

 

Hydroaktive Behandlung:

Speziell bei chronischen Wunden bietet sich eine hydroaktive Behandlung an. Beispiele für chronische Erkrankungen sind Dekubitus oder diabetische Füße.

 

Hydrofaser- bzw. Hydrofiberverband:

Bei übermäßiger Wundflüssigkeit bildet dieser Verband eine Art Gel, mit dem ein sanftes und geschütztes Abziehen des Verbandes ermöglicht wird.

 

Hydrogel:

Hydrogel wird zur Wundreinigung, Wundbefeuchtung und Wundheilung eingesetzt. Vor dem Auftragen muss die Wunde ausgiebig gereinigt werden.

 

Silberhaltige Wundauflage:

Die chemische Zusammensetzung von Silber wirkt keimabweisend und kann so insbesondere bei Wunden, die schon infiziert sind, oder bei denen ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht, eingesetzt werden.

 

Alginat:

Alginat ist ein Stoff, der von der Braunalge gebildet und in Form von Kalziumalginat bei Wundverbänden eingesetzt wird. Bei feuchten Wunden sorgt die spezielle Zusammensetzung des Verbandes für eine besonders hohe Saugfähigkeit und treibt so die Wundreinigung und –Heilung voran.

 

Schaumverband und Schaumstoffwundauflage:

Auch Wundauflagen auf Schaumstoffbasis zeichnen sich durch eine hohe Aufsaugkraft aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass problemlos Kompressionsverbände über der Schaumstoffwundauflage angewandt werden können, um die Wunde zusätzlich zu schützen.

 

Halbdurchlässige Wundfolie:

Hierbei handelt es sich um wasserfeste, elastische Polyurethanfolie. Diese kann bei oberflächlichen Wunden, die nicht übermäßig Wundsekret absondern, eingesetzt werden. Ein großer Pluspunkt ist, dass die Folie individuell zugeschnitten und dank der Dehnbarkeit an jede Körperstelle angepasst werden kann.

 

Wundversorgung bei Dekubitus

Bei einem Dekubitus handelt es sich um Druckgeschwüre und es entsteht immer eine Wunde. Aufgrund dessen sollte auch unbedingt eine Wundversorgung eingeleitet werden. Dies geschieht in folgenden Schritten:

  1. Abgestorbenes Gewebe vorsichtig entfernen und die Wunde mitsamt umliegenden Stellen reinigen
  2. Vormaßnahmen für den Infektionsschutz treffen
  3. Je nach Dekubitusgrad (I, II, III, IV) und individuellem Stadium der Dekubitus-Erkrankung mit entsprechenden Wundmaterialien behandeln
  4. Falls der Dekubitus sich schon großflächig ausgebreitet hat, muss möglicherweise ein plastischer Eingriff vorgenommen werden.

Besonders geeignet sind hydroaktive Wundauflagen für die Wundversorgung von Dekubitusgrad II-IV. Da es sich bei Dekubituswunden um feuchtes Wundmilieu handelt, helfen feucht haltende Wundauflagen am besten den Heilungsprozess voranzutreiben. Der Prozess wird dabei in drei Phasen unterteilt:

  1. Die Wunde reinigt sich selber, Blutgefäße weiten sich, abgestorbenes Gewebe wird abgestoßen und es bildet sich Wundsekret zur Keimabwehr
  2. Dort wo das abgestorbene Gewebe abgestoßen wurde, bildet sich nun neues Gewebe und die Wunde beginnt sich zu schließen.
  3. Die Haut rund um die Wundstelle regeneriert sich und schließt die offene Wunde endgültig. Je nach Tiefe der Wunde bildet sich eine Narbe.

 

Warum hilft die feuchte Wundbehandlung dabei, den Heilungsprozess voranzutreiben?

  • Sie hilft dabei, die Wunde zu reinigen und verhindert, dass sich die Wunde weiter ausbreitet
  • Die Bildung von neuem Gewebe wird vorangetrieben
  • Sie schützt vor externen Infektionen
  • Mindert die Narbenbildung und Schmerzen der Betroffenen
  • Schnellere Bildung von sogenannten Epithelzellen

 

Wundversorgung bei Ulcus cruris:

Ein Ulcus cruris ist ein Unterschenkelgeschwür und wird auch oft als Offenes Bein bezeichnet. Das Gewebe ist so tief und ausgeprägt geschädigt, dass die natürliche Gewebenachbildung nicht ausreichend geschehen kann, sodass eine zusätzliche Wundbehandlung unumgänglich ist. Außerdem handelt es sich um dauerhafte feuchte Wunden, wodurch der Heilungsprozess ebenfalls gestört wird. Es gibt drei Arten vom Ulcus cruris, zwischen denen unterschieden wird, die aber sowohl einzeln als auch gemeinsam auftreten können:

  1. Arterieller Ulcus cruris
  2. Venöser Ulcus cruris
  3. Gemischter Ulcus cruris

 

Welche Symptome deuten auf einen Ulcus cruris hin?

Bei der arteriellen Form schmerzen die betroffenen Beine und Füße bei Bewegung und sind meist bläulich bzw. fahl verfärbt. Mit gesteigertem Stadium der Wunde kommt es auch zu Schmerzen beim Ruhigstellen der betroffenen Gliedmaße. An der Wundregion bildet sich im weiteren Verlauf eine offene, harte und rot gefärbte Stelle, die sehr schmerzhaft ist.

Die venös bedingte Form des Ulcus cruris, die in fast 85 % aller Erkrankungsfälle vorkommt, lässt sich durch bräunliche, gelbe oder weißlich verfärbten Hautstellen erkennen. Ausgelöst wird die Verfärbung durch die absterbenden Blutzellen, die sich im Gewebe ablagern. Neben der Verfärbung können folgende Symptome auftreten:

  • Wadenkrämpfe
  • Kribbelndes Gefühl im Bein
  • (Über-)Spannungsgefühl im Bein
  • Beschwerden nach längerem Sitzen oder Stehen
  • Oberflächliche Venenentzündungen
  • Druckschmerz
  • Krampfadern oder Besenreiser

 

Was kann prophylaktisch gegen ein Ulcus cruris vorgenommen werden?

  • Gesunde und ausgewogene Ernährung
  • Ausreichend Bewegung
  • Vermeidung von Stress
  • Ein gesundes Körpergewicht

 

Wie kann ein Ulcus cruris behandelt werden?

 

Moderne Wundversorgung

Hierbei handelt es sich um eine feuchte Wundbehandlung. Dafür können folgende Materialien genutzt werden:

  • Alginate
  • Schaumverbände
  • Hydrogele
  • Hydrokolloide
  • Polymere Membranverbände.

 

Dabei sollte für Ihre individuelle Wundbehandlung das Material ausgesucht werden, was am besten den Heilungsprozess vorantreibt. Ein Parameter ist hierbei die austretende Menge an Wundsekret. Bei wenig Flüssigkeitsaustritt bieten sich Wund- bzw. Hydrogele an, weil die Wunde dadurch mit ausreichend Flüssigkeit versorgt wird. Verbände bieten sich bei Wunden mit starkem Flüssigkeitsaustritt an, weil das austretende Sekret aufgesaugt wird und gleichzeitig die Wundheilung angetrieben wird.

 

Wundreinigung

Unsere Wundmanager sowie Ärzte können bei der richtigen Wundreinigung von offenen Wunden helfen. Mit Wundspülungen werden die Wunden von abgestorbenem Gewebe, Blut und Wundsekreten befreit. Danach wird je nach Wunde eine entsprechende Wundauflage aufgetragen, die die Wunde feucht hält und den Heilungsprozess vorantreibt. Selbstverständlich begleiten unsere Wundmanager Sie während des gesamten Heilungsprozesses und sorgen für einen reibungslosen und vollständigen Ablauf.

 

Kompressionstherapie

Mit einer Kompressionstherapie soll durch Druckausübung auf die Venen und das Gewebe der Blutfluss angeregt werden. Kompression ist ebenfalls hilfreich, um Ödeme abzumildern, weil austretende Flüssigkeit durch den Druck von den Venen wieder aufgenommen wird.

 

Fazit:

Egal welche Art des Ulcus cruris vorliegt und welche Therapieform deshalb ausgeführt wird, sollte immer ein Experte die Behandlung durchführen. Falls Sie Symptome verspüren oder sogar schon ein fortgeschrittenes Stadium haben, suchen Sie bitte umgehend unsere Wundmanager oder einen Arzt auf, damit schnellstmöglich eine Wundbehandlung eingeleitet werden kann.

 

Wundversorgung bei Verbrennungen

Eine Verbrennung und die dabei erlittenen Schäden sind nicht immer gleich einzuordnen. Aufgrund dessen werden Verbrennungen in vier Schweregrade eingeteilt.

 

Verbrennungen I. Grades:

Symptome: Hautrötungen, Schwellungen, Schmerzen.

Beispiel: Sonnenbrand

Hierbei handelt es sich um eine größtenteils oberflächliche Verbrennung, bei der die Schutzfunktion der Haut beeinträchtigt wird.

Wundbehandlung:

Kleine, oberflächliche Verbrennungen können mit Wundsalben behandelt werden. In wenigen Fällen werden zusätzlich Medikamente und Verbände hinzugezogen. Solche Behandlungen können eigenständig von zuhause aus durchgeführt werden.

 

Verbrennungen II. Grades Typ a:

Symptome: Blasenbildung, rote Brandfläche, starker Schmerz, Haare verankern sich

Beispiel: Spritzer von heißem Öl, Fetten oder Wasser

Eine Verbrennung zweites Grades des Typen a betrifft nicht nur die äußerste Hautschicht, sondern auch die oberen Schichten der darunter befindlichen Lederhaut.

Wundbehandlung:

Brandwunden des II. Grades Typ a müssen aseptisch gereinigt werden. Anschließend sollte die betroffene Stelle durch feuchte Wundauflagen behandelt werden. Diese Verbrennungen sollten von professionellen Wundmanagern oder Ärzten durchgeführt werden.

 

Verbrennungen II. Grades Typ b:

Symptome: Blasenbildung, weiße/blasse Brandfläche, starker Schmerz, Haare leicht zu entfernen

Beispiel: Spritzer von heißem Öl, Fetten oder Wasser

Typ b unterscheidet sich von Typ a insoweit, dass die Hautschicht, wo die Drüsen beginnen, ebenfalls von den Verbrennungen betroffen ist und somit tiefer eindringt.

Wundbehandlung:

Zusätzlich zu der Vorgehensweise bei Typ a muss das abgestorbene Gewebe rund um die Brandfläche stationär von Fachkräften entfernt werden. Anschließend erfolgt dieselbe Wundbehandlung, wie bei Typ a.

 

Verbrennungen III. Grades:

Symptome: trockene und weiße Brandfläche, lederartiges Hautgefühl, kaum bis keine Schmerzen durch bereits abgestorbenes Gewebe, Nekrosen, keine Haare mehr an betroffener Stelle

Beispiel: Bei Verbrennungen mit Temperaturen jenseits der 60 Grad Celsius.

Bei einer Verbrennung dritten Grades ist das Gewebe bis in die Unterhaut geschädigt. So kann es hier zusätzlich zu Nervenschädigungen und Muskelschäden kommen.

Wundbehandlung:

Um eine reibungslose Heilung nach Verbrennungen dritten Grades gewährleisten zu können, muss das nekrotische Gewebe, also das Haut- und Fettgewebe, bis auf die Faszie abgetragen werden. Dies geschieht im Rahmen eines chirurgischen Eingriffes.

 

Verbrennungen IV. Grades:

Symptome: Verkohltes Gewebe bis in die Unterhautfette, Verkohltes Muskelgewebe, Verkohlung an Knochen, Muskelfaszien

Beispiel: Opfer eines Haus- oder Wohnungsbrandes, kleine Explosionen

Verbrennungen vierten Grades haben irreparable Schäden zur Folge und müssen deshalb unbedingt operiert werden. Bei Gliedmaßen kommt es häufig zu Amputationen, um umliegendes Gewebe zu schützen und Infektionen zu vermeiden.

Wundbehandlung:

Verkohltes Gewebe und Körperteile werden zwingend operiert und oftmals amputiert. So wird gewährleistet, dass umliegendes Gewebe geschützt und möglicherweise gerettet werden kann. In der Folge muss ein langfristiger Heilungsprozess von professionellen Wundmanagern eingeleitet und begleitet werden.

 

Wundversorgung bei Schürfwunden:

Schürfwunden kennt jeder aus der eigenen Kindheit. Auch wenn sie harmlos und meist einfach zu behandeln sind, ist eine richtige Behandlung für die Heilung wichtig.

Kleine Wunden sollten ausbluten. So werden Keime und Schmutzpartikel auf natürlichem Wege herausgespült. Dennoch sollte die Wunde anschließend vorsichtig und steril mit kaltem Leitungswasser ausgespült werden. Falls sich in der Wunde kleine Steine, Sand oder Erde befinden, entfernen Sie diese mit einer sterilen Pinzette oder ganz vorsichtig mit desinfizierten Fingern. Nachdem Sie die Fremdkörper entfernt haben, müssen insbesondere stark verschmutzte Wunden desinfiziert werden. Kleinere und wenig verdreckte Wunden schaffen dies größtenteils selber auf natürlichem Wege. Handelt es sich bei der Wunde um eine kleine, trockene Wunde, dann ist der schnellste und beste Weg die Lufttrocknung. Zum Schutz der Kleidung und der Wundheilung können Sie luftdurchlässige Pflaster oder Mullbinden verwenden. Bei größeren und feuchten Wunden sollte eine Wundbehandlung in feuchtem Milieu vorgenommen werden. Hier bieten sich hydrokolloide Wundauflagen an, die die Wunde feucht halten, Wundflüssigkeit aufsaugen und sich nicht mit dem Schorf verkleben.

 

Wundversorgung bei Operationsnähten/OP-Wunden:

Nach Operationen werden offene Wunden vom Chirurgen durch Nähte, Klammern oder Stripsen primär verschlossen. Trotz der primären Schließung kann es bei stark nässenden Wunden zusätzlich zum Einsatz von Wunddrainagen kommen. Dadurch soll in den ersten fünf Tagen überschüssige Flüssigkeiten abgeleitet werden, bevor die Drainagen zum Infektionsschutz entfernt werden.

Wunden, die nach der Operation verschlossen wurden und in der Folge keinen starken Flüssigkeitsaustritt haben, werden mit Kompressen oder Wundverbänden abgedeckt. Das hat den Zweck, die Wunde vor externen Infektionsgefahren zu schützen und austretende Wundflüssigkeiten aufzusaugen. In der Regel müssen die Wundauflagen alle 24h – 72h ausgetauscht werden, um eine interne Infektion zu vermeiden. Sobald die Nähte, Klammern oder Stripse entfernt werden und die Narbenbildung einsetzt, gibt es Pflegematerialien und –Methoden für die Narben. Wichtig: Das frisch gebildete Narbengewebe ist sehr empfindlich und muss besonders geschützt werden.