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Stoma

Stoma

Ein Stoma ist eine durch operative Maßnahmen geschaffene Organmündung. Durch eine Darmableitung, die anders lokalisiert ist als im Bauplan der Natur vorgesehen, werden Stuhl, Urin und Gas in einem durch die Bauchdecke geführten Darmabschnitt, nach Außen abgeleitet.

 

Stoma-Anlagen können in selteneren Fällen auch bei Erkrankung der harnableitenden Organe notwendig werden. Dabei können die Stoma-Anlagen an drei verschiedenen Abschnitten des Darmes abgeleitet werden.

 

Kolostoma

Bezeichnet den künstlichen Dickdarmausgang und wird in der Bauchdecke eingesetzt. Ein Kolostoma kommt zum Einsatz, wenn ein Stück des Dickdarms entfernt wird. Von Vorteil ist bei dieser Stoma-Ausführung, dass der Dickdarm den Kot noch eindicken kann und unterscheidet sich so kaum von normalem Stuhlgang. Es gibt zwei Ausführungen des Kolostomas, die endständige und die doppelläufige Art.

Das endständige Kolostoma wird meist nur temporär genutzt und ersetzt nur den erkrankten Teil des Dickdarms, während der gesunde Teil normal seinen Funktionen nachkommt. Die temporäre Stoma-Anlage kann nach einer bestimmten Zeit zurück operiert werden, indem die beiden Enden des Darms zusammengenäht werden. Sobald neben dem kranken Teil auch das Rektum entfernt werden muss, ist das endständige Stoma permanent.

Die zweite Art des Kolostoma ist das doppelläufige oder auch Schlingenstoma. Hier wird der Dickdarm in zwei Richtungen vom Stoma weggeleitet und kommt dann zum Einsatz, wenn ein Teil des Darms entlastet werden muss. Insbesondere der wegführende Darmabschnitt wird entlastet, weil die Ausscheidungen zum Großteil durch den anderen Abschnitt geleitet werden. Bei einigen Stoma-Trägern, die mit dieser Ausführung ausgestattet sind, kann es trotzdem noch zu Druckgefühl und Ausscheidungen aus dem After kommen. Durch den verkürzten Darmtrakt handelt es sich häufig jedoch um breiige Konsistenz. Im Normalfall wird ein doppelläufiges Kolostoma innerhalb von 1,5 bis 3 Monaten operativ zurückverlegt, indem die beiden Darmenden zusammengenäht werden.

 

Ileostoma

Das Ileostoma ist der künstliche Dünndarmausgang. Es kommt zum Einsatz bei vollständigen Dickdarmerkrankungen oder auch bei Schließmuskelerkrankungen. Ein derartiges Stoma ist für die Nutzer von hoher Bedeutung, weil durch den beschädigten Dickdarm keine Eindickung der Ausscheidungen mehr geschehen kann und die Ausscheidung daher sehr breiig und dünnflüssig ist. Das Ileostoma muss besonders gut befestigt sein, um das problemlose Ableiten zu gewährleisten und die umliegende Haut zu schützen. Auch vom Ileostoma gibt es zwei Ausführungen.

Das endständige Ileostoma wird überwiegend im rechten Bauchbereich über der Haut angenäht, was zum Ziel hat, die Haut vor den aggressiven Ausscheidungen zu schützen. Endständige Ileostoma werden beispielsweise bei Morbus Chron oder kompletten Dickdarmentfernungen eingesetzt und können in der Folge dauerhaft oder vorübergehend genutzt werden.

Das doppelläufige Ileostoma bildet das Gegenstück zur endständigen Ausführung. Um diese Stoma-Ausführung einzusetzen, wird der Dünndarm durch eine Öffnung in der Bauchdecke gezogen und fein eingeschnitten. Das Darmstück, was die Ausscheidungen abführt, wird auf Hautniveau angenäht. Doppelläufige Ileostoma bestehen aus zwei einzelnen Stoma. Im normalen Anwendungsfall werden diese nur vorübergehend eingesetzt, weil das erkrankte Stück des Darms operativ entfernt wird und die gesunden Enden in der Folge wieder zusammengenäht werden können. In der Regel geschieht dies nach wenigen Wochen.

 

Urostoma

Die sogenannten Urostomien beschreiben die künstliche Harnableitung. Auch diese Art des Stoma wird in verschiedene Anwendungsbereiche bzw. Indikationen unterschieden, das Ileum-Conduit, den Harnleiterhautfistel und die Ersatzblase. Welche Ausführung bei dem Patienten angewandt wird, entscheidet sich durch die Art der Erkrankung. Infrage kommen hier Blasenerkrankungen, Blasenüberaktivität oder eine Verletzung der Blase.

 

Ileum-Conduit

 

Entweder ein Stück des Dick- oder des Dünndarms wird durch die Bauchdecke abgeleitet. Die Harnleiter werden ebenfalls in die Vorrichtung eingenäht und durch sogenannte Harnleiterschienen wird gewährt, dass die Harnausscheidung gleichmäßig gegeben ist. Kurz vor Ende des Krankenhausaufenthaltes werden diese Schienen oder auch Splits entfernt.

 

Die Harnleiterhautfistel

 

Auch bei dieser Form wird der Harnleiter durch die Bauchdecke nach außen geleitet. Dies kann sowohl eine, als auch beide Nieren betreffen. Falls das Krankheitsbild entsprechend ausfällt, können die beiden Harnleiter verbunden werden und eine einfache Ausleitung ist möglich. Lässt das Krankheitsbild dies nicht zu, dann muss eine Harnleiterhautfistel eingesetzt werden.

 

Die Ersatzblase

Bei dieser Art des Urostoma bleibt der Anwender Kontinent und kann wie mit einer normalen Blase den Zeitpunkt des Toilettenganges spüren und bestimmen. Die Ersatzblase wird aus Gewebe des Dick- oder Dünndarms gebildet und über ein Dünndarmende, oder über den Blinddarm, mit dem Nabel verbunden.  

 

Die Versorgung mit Stoma-Hilfsmitteln

Für die jeweiligen Stoma-Arten gibt es entsprechende Stoma-Hilfsmittel. Für die Kolostomie bieten sich am ehesten geschlossene Stomabeutel an, für die Ileostomie Ausstreifbeutel und für die Urostomie Urostomiebeutel. Ebenfalls zum Einsatz bei einer Stomaversorgung kommen:

  • Mullkompressen
  • Hautschutzlösungen
  • Stoffüberzüge
  • Entsorgungsbeutel
  • Entsorgungstüten
  • Klebelösungsmittel für die Klebeflächen
  • PH-neutrale Seife

 

Der Anteil der Krankenkassen richtet sich stets nach der individuellen Versorgung des jeweiligen Patienten und wird auch in diesem Rahmen von der Kasse übernommen. Voraussetzung dafür ist eine ärztliche Verordnung mit einer Diagnose. HODEY übernimmt für den Zeitraum der Verordnung Ihre Hilfsmittelversorgung und stellt sicher, dass Sie monatlich mit den individuell benötigten Stoma-Hilfsmitteln ausgestattet sind. 

 

Selbstständigkeit bewahren - trotz Stoma

Ein Stoma ist für Betroffene sowie die Angehörigen ein empfindliches Thema. Dabei werden oft die wiedererlangte Lebensqualität und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben vergessen, die durch eine Stoma-Versorgung gegeben sind. Damit Stoma-Patienten selbstständig leben können, werden sie bereits im Krankenhaus angelernt, wie mit dem Stoma umgegangen werden muss. Darunter fallen die Stoma-Pflege, Wechselzyklen oder auch die Hautpflege. Ebenfalls werden die Patienten über die richtige Entsorgung sowie Einschränkungen, die durch das Stoma entstehen können, aufgeklärt. Selbstverständlich begleiten wir Sie während des gesamten Prozesses und klären Sie rund um das Thema Stoma auf. Von der Betreuung vor der anstehenden Operation, über die Nachversorgung im Krankenhaus und die eigenständige Versorgung zuhause, HODEY steht Ihnen stets zur Seite.